Eine Fremdsprache neben der eigenen Muttersprache zu beherrschen ist aus dem heutigen Alltag kaum noch wegzudenken. Englisch ist an den meisten deutschen Schulen die erste Fremdsprache, nicht selten wird in den weiterführenden Schulen Französisch, Spanisch, Italienisch oder Latein als zweite, teils auch als dritte Sprache angeboten.
Diese Bildungsmöglichkeiten öffnen Kindern bereits Türen zu unterschiedlichen späteren Karrierewegen. Dennoch liegt der klassische Sprachunterricht in der Schule nicht jedem Kind.
Heute behandeln wir die Alternative eine Sprache hautnah im Ausland zu erlernen. Klingt spannend? Ist es auch, also legen wir direkt los!
Das nimmst du heute mit:
- + Warum du eine Fremdsprache lernen solltest
- + Wie es Spaß machen kann eine Sprache zu lernen
- + Vorteile von Fremdsprachenkenntnissen im späteren Berufsleben
- + Sympathischere Begegnungen mit Einheimischen, weil du dich bemühst ihre Sprache zu sprechen
- + Sprachen im Studium
- + Wie du die Angst vorm Sprechen überwindest
- + Wie sich Vokabeln spielend leicht im Alltag erlernen lassen
- + Alternativen und Ergänzungen zu herkömmlichen Sprachkursen
Sprachsympathien im Urlaub
Bereits in der Schule werden Kinder mit der ersten Fremdsprache konfrontiert, was hier in Deutschland in den meisten Fällen Englisch ist.
Warum das so ist?
Der wohl eindeutigste Grund liegt auf der Hand: Die Welt wird immer vernetzter und wer kein Englisch mehr kann, der wird abgehängt, vor allem bei den jüngeren Generationen ist das der Fall.
Dort wird sogar im Deutschen regelmäßig englische Vokabeln eingebunden. Aber bei Englisch hört es nicht auf, jede weitere Sprache ist eine weitere Möglichkeit in der Zukunft. Dazu mehr beim Karriereboost.
Eine Sprache kommt einem auch beim Reisen oder im Urlaub zugute. Es ist um ein Vielfaches leichter, sich in einem fremden Land zurechtzufinden, wenn man die Landes-/Amtssprache beherrscht!
Zudem gewinnt man schnell die Sympathien der dort lebenden Menschen, wenn man sich bemüht in deren Sprache zu kommunizieren, beispielsweise wenn man nach dem Weg fragt oder sich sein Essen bestellt. Schon ein einfaches „Hallo“, „Bitte“, „Danke“ und „Auf Wiedersehen“ kann Wunder bewirken und Einheimischen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Bei einer immer vernetzteren Welt und vernetzteren Kultur ist es also enorm wichtig, dass wir uns auch neuen Sprache öffnen, um somit Sympathien zu schließen.
Eine Fremdsprache als Karrierebooster
Darüber hinaus schreitet die Globalisierung unserer Welt stetig voran und mit ihr nehmen internationale Geschäfte immer mehr zu.
Für Unternehmen wird es daher immer wichtiger, Mitarbeiter mit mindestens einer weiteren Fremdsprache einzustellen.
Was früher Luxus war, ist inzwischen zum Standard und zur Voraussetzung für die Bewerbung für viele Berufe geworden.
Auch in wissenschaftlichen Bereichen sind Fremdsprachen von Vorteil, da so viel mehr Literatur verwendet werden kann. Hier ist besonders Englisch wichtig, während für die Wirtschaft neben Englisch immer mehr Chinesisch-Mandarin an Bedeutung gewinnt.
Jede international agierende Firma hat länderübergreifende Meetings auf Englisch.
Doch Spanisch und Französisch sind für Kinder auch wichtig, da man damit ein Vielfaches an Jobs zur Verfügung hat & somit einfachere Karrierechancen später im Beruf.
Fremdsprachen & Auslandsaufenthalte im Studium
Doch nicht nur für die berufliche Karriere ist eine Fremdsprache wichtig geworden. Auch viele Universitäten machen eine Fremdsprache, teils sogar Auslandserfahrung zum Auswahlkriterium für bestimmte Studiengänge.
Außerdem eröffnen sich mit dem Beherrschen weiterer Sprachen ganz andere Bildungsmöglichkeiten. Auslandserfahrungen sind oft auch für die berufliche Laufbahn von Vorteil und lassen sich geschickt mit dem Erwerb/Festigung einer Fremdsprache verknüpfen. Universitäten und Hochschulen bieten ganz unterschiedliche Programme an, um ein Auslandssemester oder ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Dabei kann man im dortigen Umfeld seine Sprachkenntnisse auffrischen, anwenden und vertiefen oder sogar ganz Neue erwerben.
Zudem gibt es die Möglichkeit, neben dem Studiengang Sprachkurse an der eigenen Hochschule oder Universität zu belegen und damit seine Kenntnisse zu erweitern. Jene Sprachkurse sind meist für die Studierenden kostenlos und zu empfehlen, da einem sowohl Grammatik an die Hand gegeben wird als auch die Aussprache in Gruppendiskussionen trainiert wird.
Durch Hausaufgaben und Prüfungen besteht ein Druck, der einen dazu veranlasst, sich die Vokabeln und Grammatikregeln anzueignen und so zu Fortschritten führt.
Neue Sprachen auf neuen Wegen kennenlernen
Oftmals erscheint das im Klassenzimmer Erlernte weit von der Praxis entfernt zu sein. Man fragt sich, wann man jemals ein solches Gespräch in einer Fremdsprache führen wird und warum man politische Texte oder aber fiktionale Geschichten lesen und übersetzen muss.
Schnell sinkt die Motivation und damit die Freude am Lernen einer neuen Sprache, dabei kann dies so aufregend sein. Eine Fremdsprache muss nicht immer im Unterricht in der Schule oder durch einen Kurs der Uni erworben werden - auf Reisen lernt man gefühlt spielend leicht mit einer Fremdsprache umzugehen und erkennt den wahren Wert einer anderen Sprache.
Au Pair
Besonders junge Menschen, die gern mit Kindern zusammenarbeiten, nutzen diese Möglichkeit Auslandserfahrungen zu sammeln. Der Begriff Au Pair kommt aus dem Französischen und heißt so viel wie auf Gegenseitigkeit beruhend, im Austausch.
Konkret bedeutet es in einer Gastfamilie für deren Kinder verantwortlich zu sein und die Betreuung gegen wöchentliches Taschengeld, kostenlose Kost und Logis zu übernehmen. Dabei stehen der kulturelle Austausch und die Verbesserung der Sprachkenntnisse im Vordergrund der Erfahrung. Au Pair Programme gibt es in ganz unterschiedlicher Form über die Agentur für Arbeit oder zahlreiche andere Verbände und Agenturen für die verschiedensten Länder.
In jedem Fall eine tolle Möglichkeit, um zum Beispiel nach dem Abitur eine Fremdsprache zu vertiefen.
Work & Travel
Eine andere Möglichkeit besteht in einem Work & Travel. Hierbei reist man durch ein oder mehrere Länder und sammelt dabei Erfahrungen in unterschiedlichen Jobs, durch die man seinen Lebensunterhalt bestreitet und seine Reisen finanziert.
Dabei dient die Fremdsprache hauptsächlich zur Kommunikation und Verständigung im alltäglichen Leben und wird durch den Kontakt zu Einheimischen auf Reisen oder durch verschiedene Tätigkeiten gefördert. Je nach Wunsch lässt sich vom gesparten Geld auch ein Sprachkurs angliedern und die Spracherfahrung dadurch noch intensivieren.
Schüleraustausch
Die wohl bekannteste Möglichkeit Sprachkenntnisse zu festigen, ein wenig von der anderen Kultur zu erfahren und sich mit Gleichaltrigen in der anderen Sprache zu unterhalten, ist ein Schüleraustausch.
Meistens wird ein solcher Austausch von der Schule organisiert und dient als Anreiz und Motivation im Fremdsprachenunterricht.
Man taucht in das Leben und die Kultur des Austauschschülers ein, wenn man dort in der Gastfamilie zu Besuch ist und bietet im Gegenzug dem Anderen einen kulturellen Austausch in der eigenen Heimat.
Neben den von Schulen organisierten Austauschprogrammen gibt es auch Angebote von Bund und Ländern sowie von länderübergreifenden Verbänden.
Jeder, der bereits auf so einem Austausch war, kann bestätigen, dass man in dieser Woche/zwei Wochen mehr lernt als in einem Schuljahr. Es ist faszinierend und eine der besten Möglichkeiten, um Kindern eine Sprache beizubringen.
Sprachreise
Eine weitere Möglichkeit für Jung und Alt besteht darin, eine Sprachreise anzutreten. Sprachreisen sind Programme, bei denen man eine organisierte Reise in ein anderes Land antritt und vor Ort üblicherweise etwa 20 bis 30 Wochenstunden an einem Sprachunterricht in einer Sprachschule teilnimmt.
Außerhalb dieser Unterrichtszeit werden Ausflüge unternommen, Land und Leute erkundet und dabei ganz nebenbei die Sprachfertigkeiten des Unterrichts in die Praxis transportiert. Meist sind die Teilnehmer in Gastfamilien und wahlweise auch in der Sprachschule oder einem Universitätscampus untergebracht, wodurch der sprachliche Austausch weiter gefördert wird.
Hier geht es zum Test der Sprachreise mit dem Goethe Institut und der deutschen Akademie.
Tägliche Kommunikation fördert Umgang mit der Sprache
Auf Reisen oder im Urlaub ist man oftmals gezwungen sich mit fremden Menschen zu verständigen, die nicht dieselbe Sprache sprechen. Zwar helfen Gesten mit Händen und Füßen bei der Kommunikation, dennoch ist es leichter eine gemeinsame Sprache zu finden bzw. sich auf der Landessprache zu verständigen. Gezwungen durch die tägliche Konfrontation mit der fremden Sprache bildet sich ein ganz anderes Bewusstsein und Vokabeln, die zunächst mühsam erlernt werden mussten, eignet man sich durch die ständige Verwendung wie von selbst an.
Auf Straßenschildern, Speisekarten und Werbetafeln begegnet einem die andere Sprache, Menschen reden ununterbrochen und man wird nicht auf seiner Muttersprache angesprochen.
Umgeben von der Fremdsprache, in einem Land, welches diese Sprache authentisch lebt, erscheint einem diese nicht mehr so weit weg wie im Klassenzimmer und durch ständiges Hören und Sehen bekommt man ein Gespür für die andere Sprache und deren Eigenarten.
Dass Emotionen und Assoziationen beim Lernen helfen, ist allseits bekannt. Der Name und die Zutaten eines Gerichts, für das man selbst eingekauft und gekocht hat, bleiben einem durch dieses Erlebnis, die Gerüche und die damit verbundenen Glücksgefühle viel leichter im Gedächtnis. Jede neue Vokabel ergibt plötzlich Sinn und ist mit einer persönlichen Erfahrung, einem Erlebnis und einem Gefühl verbunden. Dadurch fällt das Lernen viel leichter und findet fast schon nebenbei statt.
Hier geht es zu unserem kompletten Guide zum Vokabeln lernen.
Überwinden der Angst vorm Sprechen
Ob man nun in einer unbekannten Stadt nach dem Weg fragt, in einem Restaurant ein landestypisches Gericht bestellt oder auf dem Markt einkaufen möchte, muss man sich mit der hiesigen Landessprache auseinandersetzen. Um zum Ziel zu kommen, das gewünschte Essen serviert zu bekommen oder die entsprechenden Früchte zu einem angemessenen Preis zu erhalten, muss man mit den Einheimischen in Kontakt treten.
Gezwungenermaßen muss man seine Komfortzone verlassen, Fremde ansprechen und stolpert dabei vermutlich über Buchstaben und Worte und weiß, dass es furchtbar klingen mag, doch man hat keine andere Wahl. Zuhause ist es bequem, denn außerhalb des Unterrichts ist man nicht dazu genötigt die andere Sprache zu verwenden.
Im Ausland ist dies aber notwendig und in den allermeisten Fällen erntet man ein Lächeln und eine freundliche Antwort, Geste bzw. Hilfe von den Einheimischen, sodass sich die Angst vorm Reden und Fehlermachen schnell legt. Mutiger und selbstbewusster, gestärkt von diesen Erfahrungen reist man weiter durchs Leben.
Zusammenfassung
Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten Sprachen zu lernen, doch die wohl effektivste ist die des Reisens. Durch den Kontakt zu Einheimischen lernt man die Sprach authentisch mit all ihren eigenen Redewendungen kennen.
Man verknüpft theoretisches Lernen direkt mit praktischen Anwendungen und beim Kochen oder Verkosten landestypischer Spezialitäten taucht man in die Kultur ein.
Neben der Sprache als Kommunikationsmittel lernt man so viel mehr und hautnah das Leben und den Umgang, die Kultur und das Land kennen, als das im Klassenzimmer möglich ist. Programme wie Au Pair, Work & Travel, Sprachreisen oder ein Schüleraustausch fördern diese Art des Lernens einer Sprache und Kultur und sind gute Alternativen zu herkömmlichen Sprachkursen, aber auch hervorragende Ergänzungen zum schulischen Unterricht.
Was sind deine Erfahrungen mit dem Lernen einer Sprache während des Reisens?
Lernst du auch mehr vor Ort, statt in einem Klassenzimmer? Dann lass es uns wissen in den Kommentaren!
Klaus
Was denkst du?