Im Internet wird häufig nach der besten Lernapp für Sprachen gesucht und da stößt man schnell auf die Marke Rosetta Stone. Oft in Verbindung kommt dazu das Wort "Premium-Marke", doch stimmt das überhaupt und wird die Marke ihrem Ruf gerecht?
Wir haben es in unserer großen Testserie von Lernapps selbst ausgetestet und berichten hier alles, was Sie wissen sollten, bevor Sie mit Rosetta Stone starten.
Der Test ist in eine neutrale Bewertung mit Umfang, Benutzerfreundlichkeit, Qualität und Preis-Leistungsverhältnis und echte Rosetta Stone Erfahrungen aufgeteilt.
Übersicht
Positiv |
Negativ
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✔️ Lernen wie die Muttersprache
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❌ Sprachfunktion
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✔️ Lernen ohne Grammatikregeln
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❌ Live-Calls verbesserungswürdig
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✔️ Perfekt passende Bilder
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❌ Etwas langatmiges Lernen
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✔️ Umfangreiche Lektionen
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❌ Keine Erklärungen / Übersetzungen
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1. Umfang der Lern-App Rosetta Stone
Die Firma Rosetta Stone ist ein alter Hase im "Sprachenbusiness" mit der Gründung in 1992.
Man kann bei der App Sprechen, Schreiben, Lesen und Hörverstehen üben.
Rosetta Stone bietet 24 Sprachen (Stand Oktober 2020):
Englisch, Französisch, Japanisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch, Arabisch, Chinesisch, Mandarin, Griechisch, Hebräisch, Hindi, Irisch, Koreanisch, Niederländisch, Persisch, Farsi, Philippinisch, Tagalog, Polnisch, Portugiesisch, Brasilien, Russisch, Schwedisch, Türkisch und Vietnamesisch.
Das ist deutlich mehr als die Konkurrenz wie z.B. Duolingo, wo man nur Englisch, Französisch und Spanisch lernen kann.
Das Ganze ist in das individuelle Sprachlevel eingeteilt:
Es mangelt etwas an Erklärungen und Übersetzungen, auch wenn das Part des Lernkonzepts ist. Es erschwert oft einfach den Lernprozess, da man die Übersetzung dann teilweise selbst googeln muss und das ist nicht der Sinn einer Sprachapp.
Grammatikalisch wird man auch komplett alleingelassen und man soll sich die Konzepte selbst erschließen. Das scheint auch in vielen Fällen zu klappen, aber eine optionale Erklärung am Rand wäre unserer Meinung nach nicht zu viel verlangt.
Wer tief in eine Sprache eintauchen möchte und das Konstrukt, also Satzbau und Grammatik, fundamental verstehen möchte, ist mit Rosetta Stone nicht gut beraten.
Wer andererseits eine Sprache intuitiv und einfach wie eine Muttersprache lernen möchte und nicht ewig in trockenen grammatikalischen Erklärungen stöbern möchte, der hat mit Rosetta Stone eine sehr umfangreiche Lösung.
2. Benutzerfreundlichkeit von Rosetta Stone
Die Apps funktionieren reibungslos und man ist als Benutzer in einem sehr angenehmen Lernumfeld.
Man kann sehen wie Rosetta Stone sich bemüht ein entspanntes Lernklima zu schaffen mit kleinen Erfolgen, welche man erreichen kann und machbaren Aufgaben, welche zugleich weiterbilden.
Man kann Geschichten lesen, Audios anhören und im Prinzip seinen Weg selbst gestalten. Gleichzeitig gibt es Lernpläne für Lernende, welche Struktur lieber mögen.
Die Aufgaben sind sehr sauber nach Kategorie sortiert:
Der Gerätewechsel funktioniert sehr gut und somit eignet sich die Rosetta Stone App auch für Nutzer, welche unterwegs lernen möchten.
Nachteile des Benutzererlebnisses haben wir im Abschnitt Umfang bereits angesprochen, weshalb wir keine volle Punktzahl vergeben können.
Des Weiteren sind die Ladezeiten manchmal etwas langsam. Schnell durch eine Aufgabe durchgehen, funktioniert deshalb nicht immer so gut.
3. Qualität der Rosetta Stone Aufgaben
Die Aufgaben bei Rosetta Stone sind nach dem Immersions-Prinzip aufgebaut.
→ Kurz gesagt bedeutet das, dass man die Sprache ohne Vokabeln pauken und Grammatikregeln erlernen kann.
Das Prinzip ahmt die Lernmethode der Muttersprache nach, bei welcher wir auch nie mit solchen Regeln konfrontiert werden, sondern diese einfach passiv aufnehmen.
Oft kommt bei der Lernmethode von Rosetta Stone auch mit dem Ausschlussverfahren voran. Das ist auch der Sinn hinter den Aufgaben, damit man durch die Übung reibungslos durchkommt und trotzdem etwas lernt.
So kann man sich die Aufgaben bei Rosetta Stone vorstellen:
Das Ausschlussverfahren lässt die Aufgaben aber schneller auch etwas eintönig werden, da man sich nicht wirklich jedes Mal anstrengen muss. Das ist bei Apps wie Mondly anders.
Zum Glück können Sie Rosetta Stone kostenlos testen, damit Sie einen Eindruck bekommen, ob dieses Konzept etwas für Sie ist oder nicht.
Im Detail besprechen wir unsere Meinung dazu in unseren Rosetta Stone Erfahrungen.
Die Aufgaben sind alle fehlerfrei und die Bilder passen perfekt!
Das Einzige, was man wirklich an der Qualität bemängeln kann, ist die Sprachfunktion. Diese funktioniert leider nicht immer so gut, was schnell zu Frustration führen kann.
Zusätzlich dazu gibt es, wie bereits erwähnt, keine Erklärungen und Übersetzungen, was bei uns auch zu Punktabzug führt.
4. Preis-Leistungsverhältnis der Rosetta Stone Apps
Im Internet liest man oft, dass Rosetta Stone überteuert ist.
Mit einem Preis von 10€ im Monat bei 12 Monaten und 13-14€ im Monat bei einer Laufzeit von 3 Monaten ist die Bepreisung immer noch fair, wenn auch etwas höher als die Konkurrenz.
Babbel kostet beispielsweise nur 7,99€ im Monat bei einem 12-Monats-Vertrag und 12,99€ pro Monat bei 3 Monaten Laufzeit.
Jedoch wegen 3-4€ mehr im Monat von einem "stark überteuerten Preis" zu sprechen, ist definitiv übertrieben. Die Rosetta Stone Apps sind für jedermann erschwinglich.
Wenn man diesen Preis mit dem Umfang und der Qualität in Verbindung setzt, kommt man auf ein durchschnittliches Preis-Leistungsverhältnis. Nicht zu teuer, aber auch kein Schnäppchen.
Viel hängt davon ab, ob einem das Immersion-Prinzip gefällt oder nicht.
Rosetta Stone Erfahrungen
Wir haben Rosetta Stone selbst getestet und haben Folgendes dabei erfahren.
Ist Rosetta Stone kostenlos?
Nein, aber es gibt ein tolles Angebot der Sprachapp Rosetta Stone, nämlich der kostenlose Testzugang, welcher 3 Tage lang offen ist.
Man muss keinerlei Kreditkarte angeben und es wird nichts automatisch abgebucht, wenn man nicht rechtzeitig kündigt. Das ist zum Beispiel bei Duolingo Plus nicht der Fall.
Man kann wirklich ganz entspannt alles ansehen und dann selbst eine Bewertung durchführen.
Dafür muss man sich einfach per Mail anmelden und zustimmen, dass Rosetta Stone Angebote senden darf. (Das kann man dann in den E-Mails, welche man bekommt, wieder abstellen.)
Hier geht es zu Rosetta Stone.
Sich zurechtfinden in der Plattform
Die Plattform ist sehr übersichtlich strukturiert. Es gibt eine Kopfzeile, in welcher man wählen kann zwischen den 4 Menüpunkten:
- Es gibt die "Startseite", auf welcher sich der aktuelle Lernplan von Rosetta Stone befindet.
- Dann gibt es die Sektion "Lernen", in welcher man seine Lektionen selbst aussuchen kann.
- Der dritte Menüpunkt sind die "Erweiterten Lerninhalte", wo man Geschichten und Audiodateien zum Herunterladen finden kann.
- Am Ende gibt es noch das "Live-Tutoring", wobei man mit einem Muttersprachler live sprechen kann. Das haben wir hier getestet: Live-Tutoring Rosetta Stone
Wie finde ich die Übersicht der Lerninhalte in Rosetta Stone?
Als Erstes muss man in den Menüpunkt "Lernen" gehen, um danach auf ein kleines Symbol oben rechts im Eck zu klicken, welches 6 kleine Kästchen hat.
Schon ist man in der Übersicht und kann sich ein Kapitel seiner Wahl aussuchen.
Wie sind die Lerneinheiten eingeteilt bei Rosetta Stone?
Am Anfang kann man wählen, auf welches der 4 Gebiete man sich fokussieren möchte:
Je nachdem für was man sich entscheidet, werden die Einheiten danach strukturiert.
Grundsätzlich hat jede Einheit mehrere Lektionen (Schwierigkeitsgrade), in welchen einzelne Abschnitte sind.
Es gibt die Hauptlektion (meistens 30 Minuten), in welche lesen, schreiben, sprechen und hören geübt wird und dann gibt unterstützende Lektionen, welche sich auf eins Gebiet, der genannten Gebiete, fokussieren.
Dazu gibt es manchmal noch eine Meilenstein-Lektion, welche eine Art Test ist und ein Übersichtskapitel, welches einem schnell einen Eindruck von der Lektion verschafft.
Wie ist eine Lektion eingeteilt?
In den einzelnen Lektionen arbeitet man ausschließlich mit Bildern!
Entweder man hört einen Text und muss diesen dem passenden Bild zuordnen oder man bekommt eine Lücke und muss diese mit einem Wort ausfüllen. Es gibt auch Aufgaben, bei welchen man nachsprechen muss und andere Aufgaben, bei welchen man einfach zuordnen muss. Alle Aufgaben sind schon sauber mit Bildern bestückt. Das macht Rosetta Stone viel besser als zum Beispiel Duolingo.
Unsere Erfahrung mit dem Immersionsprinzip
Disclaimer: Wir haben im Rahmen dieses Tests nur die Testversion, also 3 Tage lang Rosetta Stone verwendet. Unsere Rosetta Stone Erfahrung stellt also keinen Langzeittest dar.
Das Immersionsprinzip hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass man sich nicht immer komplett konzentrieren muss und die Aufgaben "nebenher" machen kann.
Für jemanden, der etwas ungeduldig ist, ist das System aber nicht sonderlich gut.
Es werden wirklich triviale Dinge zu oft wiederholt und dann kommt noch dazu, dass die Sprachfunktion manchmal wirklich nicht gut funktioniert.
Das Konzept ist etwas langsam und man kann sich schnell unterfordert fühlen oder gelangweilt.
Ein sehr positiver Punkt sind die Qualität der Bilder. Es ist schon erstaunlich wie man manchmal Dinge anhand des passenden Bildes versteht und das gibt einem dann ein gewisses Erfolgserlebnis. 🏆
Was uns auf jeden Fall gefehlt hat, ist eine optionale Erklärung am Rand.
Manche Grammatikregeln oder Vokabeln wären als Übersetzung schon sehr hilfreich gewesen.
Andere Rosetta Stone Erfahrungen berichten zwar, dass man nach langer Nutzung die Vokabeln erschließen kann, aber das spricht trotzdem nicht gegen eine optionale Übersetzung am Rand.
Wir sind sicher, dass man tolle Ergebnisse damit erzielen kann, wenn einem dieser Stil gefällt. Das kann man auch anhand der vielen tollen Rosetta Stone Erfahrungen im Internet erkennen.
Rosetta Stone Live-Tutoring Erfahrungen
In der Suchleiste der Online-App von Rosetta Stone wird das "Live-Tutoring" angepriesen, welches wir für Sie getestet haben.
Es ist eine 25 minütige Sitzungen angesetzt mit einem Muttersprachler passend zum aktuellen Thema oder zu einem Thema der Wahl.
Wir haben uns für das Thema "Reisen" entschieden, aber waren auch von Anfang an offen für Grammatik, was wir leider nicht in den Themen finden konnten.
Das Buchen war reibungslos und kostenlos und wir konnten einfach einen Termin unserer Wahl eintragen, welchen wir dann per iCal Link oder Google Kalender für uns selbst speichern konnten.
10 Minuten vor der Stunde erscheint dann ein Button in der Sektion "Live-Calls", über welchen man der Sitzung beitreten kann.
Danach heißt es warten, bis die Rosetta Stone Lehrerin erscheint:
In der Sitzung angekommen, gab es zuerst technische Schwierigkeiten aufseiten der Lehrerin. Das hat glücklicherweise nur 2 Minuten gedauert.
Danach wollten wir eigentlich ein Grammatikthema ansprechen, haben dann aber schnell erfahren, dass die Stunde nicht so frei abläuft, wie wir das erwartet haben.
Die Lehrerin hat relativ zügig losgelegt ohne Vorstellung von sich selbst, einfach mit einem Bild, welches aus der Lektion "Reisen" war und uns Dinge abgefragt, die uns auch die App abgefragt hätte.
Die Lehrerin war sehr strickt, was ihr Skript anging und hat Antworten, welche einen ähnlichen Sinn hatten, nicht durchgehen lassen. Sie wollte wirklich den genauen Wortlaut von uns hören.
Das war für uns ehrlich gesagt etwas komisch, da wir uns eher eine Konversation vorgestellt haben und nicht eine Person, die ein Skript abliest...
Positiv war, dass wir korrigiert wurden, wenn wir etwas falsch gesagt haben. Da die Lehrerin jedoch kein Deutsch konnte, hätte man als absoluter Anfänger sicher Probleme mit der Kommunikation gehabt. Ein klares Minus für uns.
Die Erfahrung kann man auf keinen Fall mit einer der Lektionen von italki*, Preply oder Tutor Boost* vergleichen, bei welchen man wirklich den Lehrer kennenlernt und zusammen Dinge erarbeitet, anstatt abgefragt zu werden nach einem festgelegten Skript.
Wenn das vor der Stunde besser kommuniziert gewesen wäre, dann wären unsere Erwartungen auch nicht so fern gewesen von der Realität.
Für uns höchstens 3 von 5 Sternen.
Fazit zum Rosetta Stone Test
Alles in allem gehen wir mit gemischten Resultaten aus diesem Test.
Einerseits ist es ein sehr tolles Konzept, da man keine Vokabellisten oder Grammatikregeln lernen muss.
Jedoch fehlt es andererseits an optionalen Erklärungen und man fühlt sich schnell alleingelassen und auch etwas gelangweilt.
Man muss Rosetta Stone selbst testen.
Wem das Konzept gefällt, der bekommt für einen wirklich fairen Preis eine hochqualitative Lernapp und kann innerhalb mehrerer Monate eine Sprache erlernen mit Bildern.
Wer lieber Konversationen führen möchte und einen etwas spaßigeren und vielfältigeren Unterricht haben möchte, der sollte zu Alternativen wie Preply, italki oder auch zu unserer Nachhilfe bei Tutor Boost greifen.
Das war unser Rosetta Stone Test mit Erfahrungsbericht. Gibt es noch Fragen oder generelle Anregungen? Dann schreiben Sie diese gerne in die Kommentare.
Häufige Fragen zu Rosetta Stone:
💸 Wie hoch sind die Rosetta Stone Kosten?
Rosetta Stone kostet 10-14€ im Monat je nach Laufzeit. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sind es 10€ also insgesamt 120€ und bei einer Laufzeit von 3 Monaten sind es 13-14€ also circa 40€. Hier gibt es mehr zu Preis-Leistungsverhältnis von Rosetta Stone.
🖱️ Wie findet man den Rosetta Stone Login?
Rosetta Stone hat viele Subseiten, was den Login etwas schwierig zu finden macht. Hier geht es zum Rosetta Stone Login. Die Subseite für das Online Lernen heißt totale.rosettastone.com.
❓ Lohnt sich Rosetta Stone?
Die Antwort lautet: Es kommt darauf an, ob einem der Immersions-Lernstil gefällt.
Beim Immersions-Lernstil wird auf eine Übersetzung und Grammatikerklärung komplett verzichtet. Stattdessen wird per Bilder, häufige Wiederholung und Ausschlussverfahren gelernt.
Das ahmt den Lernprozess eines Kindes bei der Muttersprache nach und funktioniert wirklich, wenn auch nur langsam und teilweise etwas langatmig.
Am besten ist, wenn man es einfach selbst austestet.
🧐 Die besten Rosetta Stone Alternativen?
Wenn man im Bereich Lernapps bleiben möchte, dann ist Babbel und Duolingo definitiv die Anlaufstelle Nummer 1.
Wenn man jedoch etwas offener ist für andere Lernkonzepte, dann sind Plattformen wie Preply*, italki* oder Tutor Boost tolle Alternativen für Rosetta Stone, auch wenn man preislich etwas mehr hinlegen muss, lohnt sich das in den meisten Fällen.
🆓 Gibt es Rosetta Stone kostenlos?
Nein. Rosetta Stone ist um Vergleich zu Duolingo nur gegen eine Bezahlung nutzbar.
Dennoch gibt es eine kostenlose Testversion für 3 Tage, mit welcher man einen guten Eindruck gewinnen kann, ob sich der Preis von Rosetta Stone wirklich lohnt.
📱 Wie unterscheidet sich die Rosetta Stone App?
Die Rosetta Stone App ist eine Ergänzung zum Desktop Programm und bietet fast genau die gleichen Funktionen.
Wenn man Premium-Nutzer am Desktop ist, dann kann man auch reibungslos zur Rosetta Stone App wechseln und mit derselben Lektion weitermachen.
Quellen:
Wikipedia - Rosetta Stone
Inga
Gini
Patrick
Gerade nochmals den Link gecheckt. Der müsste eigentlich funktionieren. Hast du mal einen anderen Browser oder Computer versucht?
VG
Patrick
Patrick
Was denkst du?